Entwürfe prüfen, Meinungen austauschen, Detaillösungen diskutieren und Ergebnisse beurteilen … so liest sich der spannende Tag einer Architekturjury. Am 12. Januar 2017 waren es Vertreter der Stadt Bremen, der Vonovia sowie freie Architekten, die über den Gewinner des Vonovia Architekturwettbewerbs entscheiden durften. Was sie einstimmig taten: als Gewinner überzeugte der Entwurf des Teams von KZA.

Vier Büros aus ganz Deutschland hatten zuvor ihre Entwürfe für das Wohnbauprojekt im Bremer Stadtteil Sebaldsbrück eingereicht. 80 neue Vonovia Wohnungen sollen dort auf einem Areal von 9.200 Quadratmetern in Modulbauweise entstehen. 25 Prozent davon öffentlich gefördert. Denn, Mieter wollen heute urban und zugleich bezahlbar wohnen – entsprechende Wohnungen sind begehrt und nachgefragt wie lange nicht.

Überzeugt hatte das Team von KZA mit seinem Entwurf und dessen städtebaulicher Verknüpfung mit dem Freiraum. Die einzelnen Gebäude gruppieren sich locker um eine zentrale autofreie Quartiersmitte und bilden einen qualitativ hochwertigen Übergang zu den Freiflächen des Stadtteils. „Einen schlanken Gebäuderiegel haben wir am offenen Rand als Auftakt und Adresse im Stadtraum gesetzt“, beschreibt Markus Friedrich aus dem KZA Entwurfsteam die gestalterische Lösung. „Er ist zugleich Schutz der Gebäude im Inneren, den Häusern im Grünen inmitten eines alten Baumbestands.“ Und seine Kollegin Sarah Kolter ergänzt: “Für die zukünftigen Bewohner haben wir eine gemeinsame Mitte kreiert – als Erschließung und als Ort der Begegnung.“

Es ist die Strategie Vonovias, Quartiere ganzheitlich und zukunftsgerichtet zu entwickeln. „Koschany + Zimmer Architekten liefern uns dieses Konzept, das genau zum Bremer Stadtteil und seinen Menschen passt“, erläuterte Klaus Freiberg, Mitglied des Vonovia Vorstandes. Dabei gehe es nicht nur um die Thematik des Städtebaus, sondern auch um die Lösung einer umso wichtigeren Herausforderung. „In fast allen größeren Städten Deutschlands existiert derzeit eine erhöhte Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum. Wohnungsbaugesellschaften stehen unter einem hohen Zeit- und Kostendruck, auch um Mieten bezahlbar zu halten. Ein Fokus liegt unter anderem bei alternativen Baumethoden. Hierbei können neue Technologien im Modulbau oder Mischkonstruktionen aus herkömmlichen Bausystemen und Modulelementen eine interessante Alternative bilden. Diesen Ansatz verfolgen wir Deutschlandweit und dieser wird auch im vorliegenden Entwurf von KZA sehr innovativ aufgegriffen“, ergänzte Freiberg.